Reisen aktuell
Die Wanderschaft des Frosches
Frösche verlassen ihre heimischen Gewässer nicht. Glaubt man. In Wien gibt es einen Frosch, der nichts lieber tut, als in die Ferne zu schweifen
Frösche verlassen ihre heimischen Gewässer nicht. Glaubt man. In Wien gibt es einen Frosch, der nichts lieber tut, als in die Ferne zu schweifen.
Wie es sich als Frosch in Wien so lebt erklärt Urban Frosch im Interview: "Wien ist eine froschfreundliche Stadt ".
Mehr über das Leben vom Frosch und wer ihm zur Seite steht: Ein Frosch lebt nicht für sich allein .
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Der erste warme Tag nach dem Winter in Wien. Zeit für ein wenig Sightseeing. Als Wiener mit chinesischen Wurzeln mach ich das zu Frühlingsbeginn am Liebsten in meiner Heimatstadt. Zu sehen gibt's ja genug: den Grünspan auf dem Reiterbild vom Erzherzog Karl zum Beispiel, den Grünmarkt oder die Kirche Maria Grün.
Ich liebe auch die Wiener Kaffeehauskultur. Hier bin ich im Cafe Hawelka. Und zwar auf jenem Tisch, welcher grundsätzlich immer für Herrn Hawelka reserviert ist. An dem Tag hat man aber eine Ausnahme gemacht ...
Ich liebe ja eigentlich schlammgrünes, abgestandenes Süßwasser. Aber sanftes Wellenrauschen und die eine oder andere Sturmböe finde ich auch sehr reizvoll. Umso besser, wenn man das mit etwas Sinnvollem kombinieren kann. Hier bin ich bei einem Segeltörn mit sozial benachteiligten Kindern in der kroatischen Adria. Das war 2010. Am Start waren 100 Schiffe, 700 Teilnehmer und ein Frosch.
Das Projekt heißt übrigens www.mirnomore.org , wird auch 2011 wieder Segel setzen und ich bin nach Möglichkeit auch wieder dabei.
Es gilt die Unschuldsvermutung.
Als Urban Frosch ist man eben auch den unangenehmen Dingen des täglichen Lebens ausgesetzt - vor allem wenn man so schön und intelligent ist wie ich. Da ist der Neid ganz schnell ganz groß und Frösche haben nur eine kleine Lobby.
Das mag gemütlich aussehen. Aber auf allen vieren hoppelnd den Koblbergpass am nord-östlichen Ende des Mühlviertels zu erreichen ist auch für einen trainierten Körper wie dem meinen ziemlich anstrengend. Und ganz nebenbei: Gut trainierte Froschschenkel sind ein Sicherheitsrisiko!
Das hier war auch ziemlich weit oben, auf über 1.000 Meter Seehöhe, in der höchstgelegenen Gemeinde Oberösterreichs, in Liebenau. Schön ist es hier. Vor allem im Winter.
Ich besuche auch Seminare. Da geht's dann um froschspezifisiche Dinge wie das richtige Verhalten im Straßenverkehr während der Froschwanderung oder Laichpflege. Langenlois (NÖ) ist für Seminare wirklich ein guter Platz. Sehr viel Sonne, schön warm und der grüne Veltliner ist ein Traum.
Irgendwo vor der kroatischen Küste. Aber leider kein Wind. Auf einem Segelboot eher ungünstig. Entspannte Geduld ist ein wichtiges Rüstzeug für Segler. Das Wetter macht was es will! Auch wenn ein Frosch mit an Bord ist.
Was macht der Wetterfrosch der Hohen-Warte, wenn er am Freitag Feierabend hat? Tja - ich weiß das leider auch nicht. Aber ich weiß, was ich mache. Und ganz ehrlich: selbst wenn das Spiel mies ist.. was für ein Ausblick!
Reisen bedeutet sich fort zu bewegen. Auf welche Art und Weise ist eigentlich nebensächlich. Mir ist das Auto gerade so angenehm wie meine Froschschenkel. Hauptsache, ich komme irgendwo an. Und manchmal, wie in dem Fall, ist auch einfach der Weg das Ziel.
Nationalpark Kornati, Kroatien. Unbedingt hinfahren und anschauen. Genügend Buchten, etliche Bojen und zwei wunderbare Marinas (Zut, Piskera). Aber bitte mit einem Segel- und nicht mit einem Motorboot bereisen.
Am Weg zur "Kaiser-Franz-Josefs-Höhe" (Großglockner). Wie es sich für einen grünen Frosch gehört, bin ich die Strecke in einem Elektroauto gefahren.
Auch ein bekanntes und sehr schönes Stück von Österreich: die Riegersburg in der Steiermark. Dank meiner Haxen komm ich eigentlich überall hinauf, und so bin ich auch hier zu Fuß unterwegs gewesen, anstatt den Schrägaufzug zu nehmen, der wohl eher was für unsportlichere Kröten ist. Gleich ums Eck steht übrigens das Werk der Firma Zotter. Die sind auch ziemlich grün.